Bevor ich Mama wurde, war mir in keiner Weise bewusst, dass es Zahnputzbücher, -spiele, -lieder, -sprüche und -rituale gibt.
Warum? Ja, ganz einfach, weil bei mit selbst Zähneputzen schon längst ein Ritual ist, schon in meiner Kindheit installiert und ich muss gar nicht darüber nachdenken ob ich das will oder nicht. Es ist ganz klar automatisiert.
Bei meinen Kindern die schon 7 und 9 Jahre alt sind ist das auch so. Zum Glück! Nicht mal mehr erinnern muss ich die beiden daran. Das war nicht immer so! Wie in vielen Familien war auch bei uns viel Kreativität gefragt um das morgendliche und abendliche Zähneputzen zum „Alleingänger“ zu machen.
Die „Ich will nicht…Zähneputzenphase“
Für alle die jetzt denken, aber geh, so schwierig kann das ja nicht sein einem Kind das Zähneputzen schmackhaft zu machen, besonders wenn man das von ersten Milchzahn an einführt. Ich wünsche euch das von Herzen, aber oft kommt es anders als man denkt.
Wenn sie dann da ist die Zahnputzverweigerung (meistens in der Autonomiephase) ist durchhalten angesagt.
Dranbleiben heißt die Devise…
Ja, natürlich ist Zähneputzen wichtig, ja, gesunde Zähne tragen zur allgemeinen Gesundheit in besonderem Maße bei.
Ja, sicher wollen wir, dass der Mund unserer Kinder so weit wie möglich kariesfrei bleibt.
ABER, was mache ich nun wenn mein Kind schreit, tobt, sich mit Händen und Füßen wehrt? Muss ich als Mama unbedingt ausschließlich die Zahngesundheit in den Vordergrund stellen?
Meine bestmögliche Antwort darauf lautet JEIN! Sehr befriedigend, oder? Ja was denn nun wirst du denken?
Nimm als erstes den Druck raus. Kein Zahn wird von ein paar mal nicht oder nur kurz putzen nachhaltig geschädigt. Putzt einfach nur ganz kurz. Weil festhalten wenn sich dein Kind so sträubt bringt gar nichts.
Dein Kind wird Zähneputzen nur noch weniger toll finden, als jetzt schon, eure vertrauensvolle Mutter/Kind Beziehung wird geschwächt. Und sei mal ganz ehrlich wie sauber können Zähne schon werden, wenn sich dein Kind intensiv wehrt?
Dein Kind kann noch nicht verstehen, dass Zähneputzen so wichtig ist und sonst Karies entsteht, das ist viel zu weit weg und abstrakt. Sei noch mal ehrlich, auch du weißt ganz genau, dass Weihnachtskekse für die Figur nicht so optimal sind und trotzdem isst du sie. Vermutlich willst du dann aber 5 Monate später wieder deine Bikiniwohlfühlform zurück.
Es gibt keine Alternative?
Da es langfristig keine Alternaive zum Zähneputzen gibt kannst du welche schaffen. So gibst du etwas von deiner Macht an dein Kind ab und es kann alleine entscheiden. Kinder die eine eigene Entscheidungsmacht über das WIE wird Zähnegeputzt haben sind viel zufriedener und entspannter.
Wer hat die Macht?
Du als Erwachsene hast die „Gesundheitsmacht“ dein Kind die „Entscheidungsmacht“.
Wo wird Zähne geputzt? Bad, Küche, Badewanne?
Welche Zahnpasta?
Mit welcher Zahnbürste?
Mit Lied, Sanduhr, App?
Im Pyjama oder noch mit Kleidung?
Du merkst es gibt so viele Möglichkeiten und Alternativen wie dein Kind Zähneputzen kann.
Ich wünsche euch ein entspanntes Zähneputzen und dass es wie bei uns rasch zu einem eingespielten Ritual wird. Nimm den Druck raus, entspann dich, murmle das Mantra aller Mütter „Es ist nur eine Phase!“ und dann wird es bald mit Leichtigkeit klappen.
Alles Liebe!
Deine Gundi…weil es deine Zeit ist!!!